Als Qualitätsmanager stehst du regelmäßig vor der Herausforderung, Ideen und neue Ansätze intern zu vermarkten. Du weißt, dass du dafür alle Stakeholder bestmöglich einbinden musst. Deshalb arbeitest du den perfekten Plan aus, alle Details hast du durchdacht und sauber dokumentiert. Vor deinem inneren Auge siehst du das große Ganze, jedoch kommen dir beim Meeting nur Sätze über die Lippen wie: „Hier ist unser neues Prozess-Tool“ oder auch „Hier können wir in Zukunft alle an den Prozessen arbeiten“. Alle Anwesenden hören nur: Veränderung. Das bedeutet Mehraufwand. Statt Mehrwert. Und dann passiert, was leider allzu oft passiert: Deine Initiative läuft nur schleppend an, die Mitarbeitenden zeigen wenig Interesse und am Ende musst du doch alles allein machen.
Woran liegt das? Ich möchte es dir anhand des Golden Circle erklären.
Simon Sinek: Start With Why
Der „Golden Circle“ ist ein Konzept des international bekannten Unternehmensberaters Simon Sinek, das er in seinem Buch Start with Why vorstellt. Er erklärt, warum einige Organisationen erfolgreicher kommunizieren als andere.
Der Golden Circle besteht aus drei Schichten: WHY, HOW und WHAT.
Jeder Mensch weiß sehr genau, was er tut (WHAT), einige wissen auch wie sie es tun (HOW), also was ihr Werteversprechen oder ihre Strategie dabei ist. Aber nur sehr wenige wissen, warum sie tun, was sie tun – ihr WHY.
Deshalb kommunizieren die meisten von außen nach innen – vom klarsten Punkt (WHAT) zum undeutlichsten (WHY)
Angenommen, Apple wäre wie jede andere Organisation, dann würde eine Botschaft von ihnen so klingen:
Nicht sonderlich überzeugend, oder? So kommuniziert Apple jedoch tatsächlich:
Was für ein Unterschied, oder?
Simon Sinek fasst es zusammen: „People don’t buy what you do. People buy WHY you do it.”
Apple startet mit dem WHY: Das inspiriert, schafft Identifikation und sorgt dafür, dass Menschen sich mit der Vision verbinden.
Erinnerst du dich, wie du dein letztes internes Projekt kommuniziert hast? Hast du vielleicht gesagt: „Wir haben ein neues Tool für unser Prozessmanagement. Das haben wir, um…“? Dann war das ein Einstieg mit WHAT, kein WHY. Wie nachhaltig war die Verhaltensänderung bei den Kollegen, die du angesprochen hast?
Der Golden Circle für dein Interaktives Managementsystem
Wie lässt sich dieses Prinzip auf ein Interaktives Managementsystem anwenden, das im Qualitäts- und Prozessmanagement eingesetzt wird? Oft stehst du als Qualitätsmanager vor der Herausforderung, ein solches System intern zu vermarkten und Akzeptanz bei den Mitarbeitenden zu schaffen. Hier kann der Golden Circle helfen – ein erster Vorschlag meinerseits:
Wichtig: das ist eine sehr allgemeine Formulierung. Jede Organisation ist individuell und hat ihre ganz eigenen Bedürfnisse – entsprechend sollten auch die Formulierungen im Golden Circle flexibel angepasst werden.
Stehen in deiner Organisation sehr viele Neueinstellungen in naher Zukunft an? Es ist ein erklärtes Ziel, diese mit einem Interaktiven Managementsystem zu begleiten? Dann klingt dein Golden Circle eher so:
Nutzen im Alltag für Qualitätsmanager
Wie kann der Golden Circle im Alltag eingesetzt werden? Für dich als Qualitätsmanager kann der Golden Circle eine wertvolle Methode sein bei der Einführung eines Interaktiven Managementsystems. So kannst du die Vision und den Nutzen klar kommunizieren.
Mit dem WHY zu beginnen hilft dir, das gesamte Projekt in der Organisation besser zu verankern, weil es den Mitarbeitenden eine klare Motivation und Sinnhaftigkeit vermittelt.
Und Mitarbeitende, die den tieferen Zweck des Systems verstehen, sind eher bereit, es zu nutzen und sich aktiv einzubringen. Statt das System als lästige Pflicht zu sehen, erkennen sie den Mehrwert für ihre tägliche Arbeit. Und deine gesamte Organisation profitiert von gelebten Prozessen.
Hier ein paar Denkanstöße bzw. Fragen, die du dir für dein nächstes Projekt mitnehmen kannst:
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